Der Begriff Katharer (von griechisch katharos: rein) bezeichnet eine Glaubensbewegung im
11. Jahrhundert bis 14. Jahrhundert, vornehmlich im Süden Frankreichs, aber auch in Italien,
Spanien und Deutschland. Verbreitet ist auch die Bezeichnung Albigenser nach der südfranzösischen
Stadt Albi, die eine Hochburg der Katharer war. Die Katharer wurden durch die Inquisition als
Häretiker verfolgt und vernichtet.
Aus dem Wort Katharer wurde später auch die abwertende Bezeichnung "Ketzer" für alle Abweichler
von einem herrschenden Glauben abgeleitet.
- Lehre
- Leben
- Geschichte
- Das Katharer Mantra
- Die Prophezeihung
1. Lehre
Bezüglich der Lehre der Katharer ist wenig erwiesen und viel behauptet worden - sowohl von ihrenGegnern als auch von späteren Verteidigern. Sicher ist, dass es innerhalb der Katharer insbesondere
in der späteren Zeit viele Splittergruppen gab, so dass man nicht von einer einheitlichen Lehre sprechen
kann.
Nachgewiesen wurde ein gewisser Einfluss der Bogomilen. Ein wichtiges Element der katharischen
Theologie ist ein Dualismus, der die Welt als böse, Gott und den Himmel als gut ansieht. Das Leben
des Katharers ist darauf ausgelegt, das Gute des Menschen (die Seele) aus der bösen Welt in den
Himmel zu bringen.
Es ist historisch keine Beziehung zwischen Katharern und Templern oder Katharern und Gral erwiesen.
Die Katharer sahen sich selbst als die 'wahre' christliche Kirche; Jesus Christus war die zentrale
Person ihres Glaubens. Sie unterschieden sich von der damaligen christlichen Kirche durch die
Ablehnung des Alten Testaments der Bibel, in dem sie den Schöpfergott einer bösen Welt beschrieben
sahen. Im Neuen Testament hatte das Evangelium des Johannes eine herausragende Rolle. In den
Predigten kamen viele Bibelzitate vor, doch die Auslegung war oft sehr kreativ, was sich auch bei
ihren Bibelübersetzungen feststellen lässt.
Die Katharer distanzierten sich stark von der römisch-katholischen Kirche und ihrer Hierarchie,
die sie als Personifizierung des Teufels sahen.
Theologisch waren es unter anderem der Dualismus und die Ablehnung des Alten Testamentes, die die
Abwehrreaktion der Kirche zur Folge hatten. Hier gibt es parallelen zu anderen Lehrverurteilungen.
2. Leben
Die katharischen Priester predigten in der Volkssprache (im Gegensatz zum Latein der römisch-katholischen Kirche) und erreichten dadurch weite Bevölkerungsschichten. Armut, Bescheidenheit
und Enthaltsamkeit (auch sexueller Art) galten als erstrebenswert, und trugen zur Popularität der
Bewegung bei, während die römisch-katholische Kirche aufgrund der Lebensweise ihrer
Funktionsträger abgelehnt wurde.
Regeln der Katharer waren z.B.:
- Es ist verboten, Menschen oder Tiere zu töten, da jeder Körper eine Seele enthält.
- Sexuelle Handlungen sind zu vermeiden, da sie zu einem Fortführen der Schöpfung
führenund so das Leiden auf der Erde verlängern. - Schwören ist absolut verboten.
- Strenge Fastenregeln - teilweise sogar für Säuglinge. Nur geistige Nahrung zählt.
- Jeder ist zur Arbeit verpflichtet.
3. Geschichte
Die Hochburg der Katharer entstand im 12. Jahrhundert im Languedoc in Südfrankreich (Okzitanien).Historische Quellen zeigen, dass die Katharer in dieser Gegend, insbesondere an den Höfen in
Okzitanien, beliebt waren. In der ersten Zeit gehörten viele Angehörige der Oberschicht zu den
Katharern, während sich die Bewegung im 14. Jahrhundert zu einer Untergrundkirche der einfachen
Bevölkerung entwickelte. Der Adel von Okzitanien war mit dem König von Frankreich verfeindet.
So entstand ein Bündnis gegen die Katharer, die vom König und vom Papst mit großer Härte verfolgt
wurden, wobei auch die blühende okzitanische Kultur zerstört wurde. Im Jahre 1208 wurde ein eigener
Kreuzzug unter Simon de Montfort gegen die Katharer geführt. Einige esoterische Gruppen wie das
Lektorium Rosicrucianum führen sich auf die Katharer zurück. Die Ruinen der oft auf schwer
zugänglichen Felsen angelegten Katharerfestungen (Montségur, Roquefixade, Montaillou, Peyrepertuse,
Quéribus) prägen noch heute das Bild der Landschaft des nordöstlichen Pyrenäenvorlandes.
4. Das Katharer Mantra
- Ich bin der Springquell des Lichtes. Ich bin die Wahrheit.
- Ich bin das Universum. Ich bin alles Sein.
- Ich bin der Geist der Liebe, tief, bedingungslos und für immer.
- Mein Geschenk an das mich umgebende Licht ist der Funke des Lebens.
- Ich trage ihn frei, großzügig, in der Reinheit der Seele Und so soll es immer und immer sein.
5. Die Prophezeiung der Katharer
Guillaume Bélibaste der letzte bekannte Vollkommene wurde am 24. August 1321 in Hof der BurgVillerouge-Termenés verbrannt. Auf dem Scheiterhaufen soll er folgende Prophezeiung ausgerufen
haben:
"Nach siebenhundert Jahren wird der Lorbeer wieder grün werden"
Das war vor sieben Jahrhunderten....................